Vertreter:innen aus Forschung, Wirtschaft, Verwaltung und Verbänden diskutierten internationale Entwicklungen und Schweizer Anwendungsbeispiele, etwa von Climeworks, Neustark oder Holcim. Auch neue Geschäftsmodelle – wie der „Defossilisation Development Fund“ – wurden vorgestellt. Die Diskussionen zeigten: CCU ist kein einheitlicher Ansatz, sondern umfasst vielfältige Technologien mit unterschiedlichen Reifegraden. Viele sind skalierbar, aber noch nicht im industriellen Einsatz.
Besonders für die Schweiz ist der Energiebedarf der CO₂-Abscheidung eine Herausforderung. Die Umsetzung erfordert gezielte Investitionen, Pilotanlagen, ein kalkulierbares CO₂-Preissystem und klare regulatorische Rahmenbedingungen.
Ein zentraler Fokus lag auf der chemischen Industrie, die beim Verzicht auf fossile Quellen langfristig auf CO₂ als Rohstoff angewiesen ist. Hier kann die Schweiz ihre Stärken als Innovationsstandort ausspielen – vorausgesetzt, strategische Handlungsfelder wie Infrastrukturaufbau, Standardisierung und sektorübergreifende Kooperation werden vorangetrieben.
Ein bisher wenig behandelter Bereich ist die industrielle Biotechnologie. Die SATW plant dazu ein weiteres Forum, um biobasierte CCU-Lösungen systematisch zu beleuchten und neue Akteur:innen zu vernetzen.
Der folgende Bericht fasst die wichtigsten Erkenntnisse und Diskussionspunkte des zweiten SATW-Expert:innenforums zur CO₂-Nutzung zusammen und zeigt auf, welche technologischen und politischen Weichen für eine erfolgreiche Defossilierung der Industrie gestellt werden müssen.
Hans-Peter Meyer (Vorstand SATW), Rita Hofmann (Einzelmitglied SATW), Christian Holzner (Geschäftsstelle SATW)
Jan Backmann (F.Hoffmann-La Roche Ltd), André Bardow (ETH Zürich), Martin Held (D-BSSE/ETH Zürich), Georg Meier (Holcim Schweiz AG), Hans-Peter Meyer (SATW), Célia Sapart (CO2 Value Europe), Michael Studer (Berner Fachhochschule BFH), Daniel Wehrli (Defossilisation Development Fund DDF)
Christian Holzner (SATW)